Geschäfts­bericht 2020

Veränderung gestalten


Sehr geehrte Damen und Herren,

seit März kannte das Jahr 2020, über das wir hier Bericht erstatten wollen, scheinbar nur noch ein Thema. Die Corona-Pandemie dominierte das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben mit einem Schlag in nie gekanntem Maße. Das Virus hat unsere Normalität „disruptiert“, auch die rhenag-Normalität. Von heute auf morgen mussten wir Energieversorgung unter Lockdown-Bedingungen sicherstellen. In unseren operativen Einheiten wurden die Krisenpläne für den jederzeit sicheren Netzbetrieb aktiviert, unseren Kunden mussten so schnell wie möglich digitale Alternativen geboten werden, wo persönliche Kontakte nicht mehr möglich waren.

Wir sind stolz darauf, diese Bewährungsprobe bestanden zu haben. Ja, bei einigen Projekten mussten auch wir pandemiebedingt vom Gas gehen, die operative Stabilität unserer Prozesse und die Betreuung unserer Kunden waren jedoch zu jeder Zeit garantiert. Wir konnten uns auch in dieser Ausnahmesituation zu hundert Prozent auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen. Ein tolles Gefühl!

Zum Stolz kommt der Dank. Wir sind dankbar für das große Glück, einer Branche anzugehören, deren Geschäft durch Corona nicht insgesamt zum Erliegen gekommen ist. Damit halten sich 2020 die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie für uns in Grenzen – wir sehen allenfalls Dellen in einzelnen Segmenten, aber keinen Einbruch auf breiter Front.

Kein Zweifel, 2020 wird für immer das „Corona-Jahr“ sein – aber: nicht nur. Wir haben bei aller gebotenen Gegenwartsorientierung nicht die Zukunft aus dem Blick verloren. Ganz im Gegenteil. Wir haben den Start der 20er Jahre zum Anlass genommen, uns mit energiewirtschaftlichen Szenarien ab den 30er Jahren zu beschäftigen. Diese Szenarien haben wir – um es für alle Beteiligten konkreter, greifbarer zu machen – in einem Zukunftsbild visualisiert, in dem wir uns und unsere künftige Rolle verorten. Wir nehmen damit neben den Herausforderungen der Gegenwart gezielt auch die langen Linien in den Blick, um Veränderungen rechtzeitig zu gestalten.

Unseren Weg in die Zukunft gehen wir mit einem klaren Anspruch:
 

Wir wollen in unserem Stammgebiet rechts des Rheins und entlang der Sieg erster Ansprechpartner für eine sichere und zukunftsfeste Energieversorgung sein. Gemeinsam mit unseren Partnerkommunen und unseren Kunden wollen wir die Energiewende alltagstauglich voranbringen – das heißt: mit innovativen Konzepten, aber gleichzeitig nah an den Interessen und Möglichkeiten der Menschen in unserer Region;

Wir wollen unsere Expertise einer modernen regionalen Energieversorgung einer wachsenden Zahl von Stadtwerken und Regionalversorgern zur Verfügung stellen und unsere Position als einer der führenden deutschen Stadtwerke-Kooperationspartner weiter kontinuierlich ausbauen;

Und wir wollen – last but not least – die große Chance nutzen, die sich aus der strategischen Kooperation unserer Hauptgesellschafter im erweiterten Rheinland für unser Beteiligungsgeschäft ergibt. Denn wir sind überzeugt: Unser Ansatz einer engen Kooperation in einem „Netzwerk unter Gleichen“ ist eine hochaktuelle und erfolgversprechende Strategie, um die anstehende Transformation der Energieversorgung sicher zu bewältigen und gleichzeitig die Vielfalt in der regionalen Versorgungslandschaft zu erhalten.
 

2020 hat gezeigt, wie schnell die Verhältnisse sich ändern können. Es hat aber auch gezeigt, welche Energien große Herausforderungen freisetzen können. Dieses Momentum wollen wir für die Aufgabe nutzen, die nach der hoffentlich bald besiegten Pandemie auf der rhenag-Agenda wieder ganz nach vorne rücken wird: die regionale Energieversorgung fit zu machen für klimaneutrale Strom-, Wärme- und Mobilitätsangebote. 

Wirtschaftlich kerngesund und mit klarem Kurs gehen wir diese Weiterentwicklung selbstbewusst und mit großem Optimismus an – in unserer eigenen Energie-Region und als Partner von kommunalen Unternehmen, die genau diese Aufgabe in ihrer Region zu bewältigen haben.